Ausstellung: Doppelt stigmatisiert. Jüdische Opfer der NS-Krankenmorde aus der Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg
Foto: Christine Wittenbauer, Stadt LichtenfelsAm Sonntag, 26. Oktober 2025 wird die Wanderausstellung des Bezirks Oberfranken: Doppelt stigmatisiert. Jüdische Opfer der NS-Krankenmorde aus der Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg um 14 Uhr in der ehemaligen Synagoge Lichtenfels, Judengasse 12, eröffnet.
Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold spricht bei der Ausstellungseröffnung über die historischen Vorgänge und erläutert deren Hintergründe.
In der NS-Zeit wurden im Rahmen der T4-Aktion Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen aus Heil- und Pflegeanstalten in Tötungsanstalten gebracht oder durch gezielte Unterversorgung getötet. Aus der Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg, heute Teil des Bezirksklinikums Obermain, waren über 400 Frauen und Männer betroffen. Die ersten zehn Opfer waren jüdischer Abstammung und damit doppelt stigmatisiert. Die Ausstellung, erarbeitet von der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberfranken, widmet sich diesen Opfern. Die Ausstellung stellt die Biografien der zehn Opfer vor, basierend auf Informationen aus den Patientenakten der Heil- und Pflegeanstalt.
Eine der Biografien erinnert an Willy Marchand aus Lichtenfels, der, 1897 geboren, im Jahre 1936 in die Heil- und Pflegeanstalt Kutzenberg eingewiesen wird. 1940 wird er in die Anstalt Eglfing-Haar verlegt. Er wird am 20. September 1940 nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Seit 2023 erinnert ein Stolperstein in der Langen Straße in Lichtenfels an das Schicksal von Willy Marchand.
Die Ausstellung ist zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen:
Sonntag, 26. Oktober 2025 von 14 bis 17 Uhr
Donnerstag, 30. Oktober 2025 von 14 bis 17 Uhr
Sonntag, 2. November 2025 von 14 bis 17 Uhr
Donnerstag, 6. November 2025 von 14 bis 17 Uhr
Sonntag, 9. November 2025 von 14 bis 19 Uhr
Der Eintritt ist frei.

